Eye-Risk: EU-Forschungsprojekt zur AMD

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Eine rechtzeitige Lebensstiländerung kann Menschen mit hohem Risiko an altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, bis ins fortgeschrittene Alter vor dem Verlust des Sehvermögens schützen. Das ist ein zentrales Zwischenergebnis des europäischen Forschungsprojekts Eye-Risk.

[perfectpullquote align="full" bordertop="false" cite="" link="" color="" class="" size=""]Für die trockene AMD gibt es bislang keine wirksame Therapie. Hier setzt das europäische Forschungsprojekt Eye-Risk an, dem sich 14 Partner aus acht EU-Ländern zusammengeschlossen haben, darunter Kliniken, Forschungsinstitute, zwei Unternehmen und die Patientenorganisation Pro Retina, um Menschen mit einem hohen AMD-Risiko frühzeitig zu identifizieren, die Erkrankungsmechanismen besser zu verstehen und neue Therapien zu entwickeln.[/perfectpullquote]

Zu diesem Zweck wertete Eye-Risk Daten von 60 000 Betroffenen mit Hilfe von Computersimulation und Methoden künstlicher Intelligenz aus. „Bei dieser Datenbank handelt es sich um die derzeit weltweit größte Wissensressource für AMD“, so Professor Dr. rer. nat. Marius Ueffing vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Tübingen, der das EU-Projekt koordinierte. „Wer aufs Rauchen verzichtet, sich mediterran ernährt und täglich bewegt, kann die Chance, sein Sehvermögen trotz eines hohen genetischen Risikoprofils bis ins späte Alter zu erhalten, wesentlich verbessern“, fasst Ueffing zusammen. Konkret sollte auf dem Speiseplan wenig industriell prozessierte Nahrung, dafür viel frisches, vitaminreiches Gemüse stehen. Fisch, Olivenöl und Omega-3-Fettsäuren (wahlweise auch in Form von Fischöl-Kapseln) schützen, wenn dies über längere Zeit regelmäßiger Bestandteil der Ernährung ist. Für einen älteren Menschen sind 5000 bis 6000 Schritte täglich empfehlenswert, also ein Spaziergang von etwa einer Stunde Dauer. Alternativ kann auch eine dem Alter und den individuellen Voraussetzungen entsprechende sportliche Aktivität helfen.

[perfectpullquote align="full" bordertop="false" cite="" link="" color="" class="" size=""]Besonders gefährdet, an AMD zu erkranken, sind Personen, deren enge Verwandte an der Netzhauterkrankung leiden. „In diesem Fall sollte man ab dem 50. Lebensjahr einmal jährlich zum Augenarzt gehen und sich auf Ablagerungen im Augenhintergrund untersuchen lassen, auf sogenannte Drusen“, rät Ueffing. Erkennt der Augenarzt solche Fett- und Proteinablagerungen, ist der Zeitpunkt gekommen, den Lebensstil konsequent umzustellen. „Hat einmal ein Zellsterben im Auge eingesetzt, kann man den Prozess nur noch verzögern“, warnt Ueffing. Wer verzerrte Linien auf Kacheln oder auf einem leeren Blatt Rechenpapier sieht, sollte den Augenarzt am besten umgehend aufsuchen. [/perfectpullquote]

„Das EYE-RISK-Projekt stellt einen Höhepunkt bisheriger Bemühungen auf europäischer Ebene dar, den Risiken und Erkrankungsmechanismen bei der AMD auf den Grund zu gehen“, erklärt Franz Badura, Vorsitzender Pro Retina Deutschland e.V. „Die gesellschaftliche Bedeutung dieser Forschung ist immens.“

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