KGS: Viele verzichten auf Augenvorsorge

Der Verlust der Sehkraft zählt laut aktueller Umfrage zu den größten gesundheitlichen Sorgen. Und doch war rund ein Drittel der Bevölkerung in den letzten fünf Jahren nicht zur augenärztlichen oder augenoptischen Vorsorge. Während der jährliche Zahnarztbesuch für viele selbstverständlich ist, fehlt beim Sehen eine vergleichbare Routine.

Rund 70 Prozent der Bevölkerung haben laut Allensbach-Studie in den letzten drei Jahren einen Sehtest gemacht. Doch beim genaueren Blick zeigen sich Unterschiede: Brillenträger gehen mit 88 Prozent deutlich häufiger zur Kontrolle als Menschen ohne Sehhilfe (40 Prozent). Rückläufig ist die Beteiligung vor allem bei 16- bis 29-Jährigen und über 60-Jährigen. Viele Menschen ohne Brille verlassen sich allein auf ihr Gefühl, besonders bei den unter 30-Jährigen (72 Prozent). Bei den über 60-Jährigen tut das nur noch rund ein Viertel.

Das Kuratorium Gutes Sehen empfiehlt je nach Lebensphase unterschiedliche Vorsorgeintervalle:
Kinder: Erste Sehanalyse zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr, spätestens vor der Einschulung. Besonders wichtig, wenn beide Elternteile eine Brille tragen. Danach alle drei Jahre, bei Sehproblemen oder mit Brille jährlich. Ansprechpartner sind Augenärzte oder Kinderärzte mit Sehsprechstunde. Eltern sollten auf Warnzeichen achten – etwa, wenn das Kind die Tafel schlecht erkennt oder beim Lesen schnell ermüdet. Unentdeckte Sehfehler können das Lernen, die Konzentration und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen.
Jugendliche & junge Erwachsene: Alle drei Jahre, bei Sehhilfe oder hoher Bildschirmzeit jährlich. Kurzsichtigkeit kann sich unbemerkt entwickeln und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Symptome wie häufige Kopfschmerzen oder trockene Augen können ein Hinweis sein. Für den Sehcheck eignen sich Augenärzte und qualifizierte Augenoptiker.
Erwachsene ohne bekannte Fehlsichtigkeit: Ab 40 alle zwei Jahre, ab 60 jährlich – zur Früherkennung altersbedingter Sehveränderungen wie Alterssichtigkeit, Grauer oder Grüner Star. Wer bspw. beim Lesen ständig die Arme ausstrecken muss oder zunehmend Blendempfindlichkeit bemerkt, sollte sich untersuchen lassen. Ansprechpartner: Augenärzte oder Augenoptiker mit erweitertem Untersuchungsangebot.
Menschen mit Sehhilfe: Unabhängig vom Alter: jährlich Kontrolle von Sehleistung und Augenhintergrund. Sehschwankungen, Sehstress oder eine veränderte Brillenverträglichkeit sind typische Gründe für einen aktuellen Check. Anlaufstelle sind Augenärzte, Optometristen oder spezialisierte Augenoptiker.

Eine erste Einschätzung ist in augenoptischen Fachgeschäften möglich, unkompliziert und ohne lange Vorlaufzeit. Moderne Geräte prüfen Sehschärfe oder Augenhintergrund zuverlässig. So lassen sich Auffälligkeiten früh erkennen und bei Bedarf gezielt weiter abklären.

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