Spectaris veröffentlicht Zahlen zu Umsatzeinbußen in der Augenoptik durch die Coronakrisa

Auch im Juni dieses Jahres hat der Industrieverband Spectaris seine Mitglieder erneut nach deren Situation in der Coronakrise und den wirtschaftlichen Erwartungen für 2020 befragt: Beides wird bestimmt durch dramatische Auftragsrückgänge in der Augenoptik, deren Handel zwar in den vergangenen Monaten geöffnet war, aber größtenteils vergeblich auf kaufwillige Kundschaft wartete. Die zum Teil existenzbedrohenden Umsatzzahlen der Augenoptiker schlagen sich nicht nur in der Nachfrage von augenoptischen Gütern und Handelswaren nieder, sondern machen sich auch durch die Zurückhaltung bei Investitionen in Maschinen und Messinstrumenten bemerkbar.

61 Prozent der Unternehmen erwarten für 2020 einen Umsatzverlust, mehr als jedes dritte (35%) sogar zwischen 25 und 50 Prozent. Nur vier Prozent der Unternehmen glauben der Juni-Umfrage nach, unbeschadet und sogar mit einem leichten Umsatzplus aus der Coronakrise hervorzugehen. Bei der durchschnittlichen Umsatzerwartung für 2020 lässt sich aber deutlich erkennen, dass diese Hersteller Ausnahmen sind: 15 Prozent wird das Minus aus heutiger Sicht am Ende des Jahres betragen, im April hatten die Hersteller sogar einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 23 Prozent erwartet.

In der augenoptischen Industrie haben 91 Prozent der Unternehmen Kurzarbeitergeld als staatliche Unterstützung in der Krise in Anspruch genommen. „Diese Maßnahmen der Bundesregierung haben gewirkt. Die Kurzarbeit hat Schlimmeres verhindert, wenngleich sich trotzdem bei 70 Prozent der Hersteller die Geschäftslage zum Teil erheblich verschlechtert hat“, mag Spectaris-Vorsitzender Josef May angesichts dieser Werte keine Entwarnung geben.

Auch im Juni nutzten noch 78 Prozent der Unternehmen die Kurzarbeit, um auf die verringerte Nachfrage zu reagieren. Gut ein Drittel (35%) der Hersteller in der Augenoptik hat bislang neben dem Kurzarbeitergeld Steuerstundungen beziehungsweise herabgesetzte Vorauszahlungen in Anspruch nehmen müssen. Zugleich werden Anpassungen in der Personalstruktur erwartet, 39 Prozent der Unternehmen stellten der abrupt gesunkenen Nachfrage einen flexiblen Personaleinsatz entgegen. Und 17 Prozent reagieren mit Änderungen der Unternehmensstruktur auf die Krise.

Das verdeutlicht, dass unsere Forderungen drei Monate nach unserer ersten Umfrage in der Coronakrise weiter akut sind. Eine stärkere wirtschaftliche Koordinierung innerhalb der Europäischen Union und zusätzliche Förderprogramme insbesondere für den deutschen Handel sind weiterhin erforderlich, um die Folgen des Lockdowns abzumildern und die Wirtschaft wieder vollends in Gang zu bringen“, erklärt May.

 

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