Universitätsklinik Freiburg erforscht neues operatives Vorgehen bei perforierender Keratoplastik
Hochrisikopatienten haben bislang nur geringe Chancen auf ein langfristig klares Augenhornhauttransplantat. Ein Team der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg plant deshalb eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte „First-in-Man“-Studie, die einen neuen Zwei-Schritt-Ansatz testet und Anfang 2026 beginnen soll.
Eine Woche vor der eigentlichen Transplantation Schritt wird ein kleines, zellreiches Fragment des Spenderendothels intrakameral appliziert, das die zelluläre Umgebung des Empfängerauges optimieren soll. Nach sieben Tagen entfernt der Operateur das Fragment und näht die komplette Spenderhornhaut ein, die dadurch auf ein vorbereitetes, günstigeres Wirtsgewebe trifft. Die Studie wird primär schwerwiegende unerwünschte Ereignisse sowie sekundär Sehschärfe, Hornhautklarheit und Endothelzellzahl erfassen. „Wir wollen Patienten helfen, bei denen jede weitere Transplantation fast aussichtslos erscheint“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. „Wenn sich unser Konzept als sicher erweist, könnten wir einen entscheidenden Fortschritt in der Transplantation erreichen.“