CBM: Welt-Braille-Tag am 4. Januar


43 Millionen Menschen weltweit sind blind. Die meisten von ihnen leben in den ärmsten Ländern der Welt. Blinde Kinder sind häufig vom Schulbesuch ausgeschlossen. Und wenn sie zur Schule gehen, fühlen sie sich oft abgehängt; nicht überall haben sie die Möglichkeit, die Braille-Schrift zu lernen. Anlässlich des Welt-Braille-Tags am 4. Januar möchte die Christoffel-Blindenmission (CBM) an die Bedeutung dieser Punktschrift für blinde und sehbehinderte Menschen erinnern.

Ein Beispiel aus Kamerun zeigt, wie sehr sie ein Leben verändern kann: Jeden Morgen wird Djemba aus Kamerun von seinen Freunden zur Schule begleitet. Sie nehmen ihn bei der Hand, denn der elfjährige Junge ist blind. Doch für ihn und seine Freunde spielt das keine Rolle. Auch nicht in der Schule: Denn während sich die anderen im Unterricht Notizen mit dem Stift auf Papier machen, greift Djemba zur Braille-Tafel. Der Junge hat keinen einfachen Weg hinter sich. Die Braille-Schrift beherrscht er erst seit wenigen Monaten. Der Elfjährige ging lange Zeit auf eine öffentliche Schule, wo ihn die Lehrer als einen faulen Schüler abtaten. Er war nicht in der Lage, im Unterricht Notizen von der Tafel abzuschreiben oder seine Hausaufgaben gut zu erledigen. Deshalb empfahl man seinen Eltern, ihn auf die CBM-geförderte Schule „Promhandicam“ in der Hauptstadt Yaoundé zu schicken. Hier lernen Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen und spielen. Promhandicam gehört zu den wenigen inklusiven Schulen im Land. Kinder aus ganz Kamerun kommen hierher. Auch Djemba mag seine neue Schule: „Früher haben die Lehrer mich gezwungen, Notizen von der Tafel abzuschreiben. Dabei konnte ich die Tafel ja kaum erkennen“, berichtet Djemba. Und er fügt hinzu: „Außerdem war das Schreiben mit dem Stift für mich viel anstrengender als das Schreiben mit dem Griffel auf der Braille-Tafel.“ Die Brailleschrift hat Djemba geholfen, dazuzugehören. Und sie wird ihm auch helfen, sein Leben einmal selbst in die Hand zu nehmen.

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