KGS: Kontaktlinsen-Mythen im Faktencheck

Kontaktlinsen sind für alle, die keine Brille tragen möchten, eine komfortable und bei fast allen Sehschwächen geeignete Alternative.

Dass eine Kontaktlinse hinter dem Auge verloren geht, ist anatomisch unmöglich. Der Teil des Sehorgans, auf dem die Linse schwimmt, wird nämlich von der Bindehaut begrenzt. Auch für die Befürchtung, dass Kontaktlinsen am Auge „kleben“ bleiben könnten, gibt es keinen Anlass, wenn diese korrekt getragen, gepflegt und herausgenommen werden.

Möglich, aber unwahrscheinlich ist es, dass Kontaktlinsen aus dem Auge fallen. Individuell angepasste Linsen sitzen zentral auf dem Auge. Verrutschen sie doch einmal, lassen sie sich durch Blinzeln oder leichten Druck mit dem Finger auf das Augenlid an ihre Position zurückbefördern. Moderne Linsen sind so atmungsaktiv, dass man sie täglich tragen kann.

Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) ist mit 95 Prozent die häufigste Art der Fehlsichtigkeit bei Menschen ab 45 Jahren. Auch für sie sind Kontaktlinsen eine interessante Alternative zur Brille. So gibt es multifokale Kontaktlinsen, die ähnlich wie Gleitsichtgläser funktionieren und somit wieder ein stufenloses Sehen in allen Entfernungen ermöglichen. Eine weitere Option ist die Monovision. Hierbei wird das eine Auge für die Ferne versorgt, das andere für die Nähe. Das Sehzentrum im Gehirn wählt das jeweils passende Bild.

Unter Kindern ist Kurzsichtigkeit (Myopie) auf dem Vormarsch. Am Ende der Grundschulzeit sind 15 Prozent kurzsichtig, mit 25 Jahren schon 45 Prozent. Auch hier können Kontaktlinsen helfen. Myopie-Management-Linsen verlagern das Bild im Randbereich vor die Netzhaut und bremsen dadurch das Längenwachstum. Experten empfehlen diese speziellen Kontaktlinsen für Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren.

Weil Kontaktlinsen direkt auf dem Auge sitzen, sollten sie beim Spezialisten individuell anpasst werden.

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